Unser Schema-Verständnis
Schemaarbeit beschreibt die eigenständigen Veränderungsmodelle für den Coaching- und Beratungsbereich, die aus der Schematherapie nach J. Young hervorgegangen sind. Dabei werden zusätzlich Ansätzen aus der Positiven und der Humanistischen Psychologie integriert. Schemaarbeit dient dazu, persistierende Denk- und Verhaltensmuster, die mit anderen Beratungs- und Coachingtechniken schwer oder gar nicht zu verändern sind, zu modifizieren. Dabei werden die wirksamen Elemente der Schematherapie genutzt, während die Beziehungsgestaltung an die Bedürfnisse von Coaching- und Beratungsprozessen angepasst wurde. Sie wurde in dieser Form von A. Handrock zwischen 2000 und 2005 entwickelt.
Schema-Beratung
Da Schemareaktionen oft unbewusst ablaufen, haben die Klient:innen häufig das Gefühl nicht zu verstehen, „warum ihnen das gerade wieder passiert ist“ (z.B. der Wutausbruch, das „Einknicken“ in Auseinandersetzungen, …). Schemaberatung beschreibt die Aufklärung von Klient:innen über die
Entstehung und die Wirkung von Schemata in ihrem Leben und in ihren Beziehungen. Dadurch erhalten Sie ein besseres Verständnis für sich und Ihre Partner:innen, Mitarbeiter:innen etc. Häufig wirkt das schon sehr entlastend und zum Teil reicht Schemaberatung auch aus, um den Klient:innen eigenständige Veränderungen zu ermöglichen. Falls nicht, ist Schemaberatung die Basis für das weiterführende Schemacoaching.
Schema-Coaching
Schemacoaching hat zum Ziel, die Klient:innen mit Hilfe der kleinstmöglichen
schemabezogenen Interventionen (z.B. Aktivierung positiver Schemata, gesunder fitter Selbstanteile etc.) zu unterstützen, ihre Ziele zu erreichen. Es ist indiziert, wenn den Klient:innen trotz Verständnis ihrer Schemareaktionen und vorhandener kognitiver Akzeptanz eine selbstständige Verhaltensänderung nicht
möglich ist.
Schema-Kurzzeittherapie
Reichen die Interventionen im Rahmen des Schemacoachings nicht aus, so ist dies ein Hinweis auf die Notwendigkeit, am zugrundeliegenden psychischen Grundkonflikt zu arbeiten. Hierbei werden in Erweiterung des Schemacoachings Methoden der „Stühlearbeit“ aus der klassischen Schematherapie sowie hypnotherapeutische Elemente eingesetzt.
Das gestufte Arbeitsmodell bewirkt, dass die Prozessbegleiter:innen im Verlauf des Prozesses die psychische Stabilität und Veränderungskapazität ihrer Klient:innen gut einschätzen. Die ist die Voraussetzung dafür, Indikationen für fokale Interventionsprozesse von der eventuellen Notwendigkeit einer umfassenden psychotherapeutischen Behandlung trennen können.
Rechtlicher Hinweis
Wir weisen explizit darauf hin, dass Sie diese Kenntnisse nur dann zur Feststellung, Heilung oder Linderung von Störungen mit Krankheitswert einsetzen dürfen, wenn Sie über eine entsprechende Approbation oder Heilerlaubnis verfügen.
Sie dürfen diese Kenntnisse nach § 1 Abs. 3 PsychThG allerdings für alle anderen psychologische Tätigkeiten einsetzen, die die Aufarbeitung und Überwindung sozialer Konflikte oder sonstige Zwecke (z.B. Leistungscoaching o.ä.) außerhalb der Heilkunde zum Gegenstand haben.